KI verändert alles, Ihre Führung entscheidet, wie
Satya Nadella, CEO von Microsoft, hat einen fundamentalen Wandel in der Führung postuliert: den Wandel vom «Know-it-all» zum «Learn-it-all».
Selten war dieser Gedanke so entscheidend wie heute. In einer Ära, in der Stabilität durch Volatilität ersetzt wurde, ist dieser Satz mehr als ein Management-Bonmot, er ist eine strategische Notwendigkeit. Durch die Geschwindigkeit, mit der KI Geschäftsmodelle transformiert, stellt sich für CEOs nicht die mehr Frage: «Wie viel müssen wir in KI investieren?» Diese Frage ist rein taktisch. Die richtige, strategische Frage lautet: «Wie schnell kann meine Organisation lernen?»
Für Führungskräfte an der Spitze reduziert sich diese Herausforderung auf die von Nadella definierte Unterscheidung: Führen Sie als «Know-it-all» oder praktizieren Sie «Learn-it-all Leadership»? Es ist eine Entscheidung, die definiert, ob Ihr Unternehmen die kommende Welle gestaltet oder von ihr überrollt wird.

Der Know-it-all-CEO: Die Effizienz-Falle
Der Know-it-all-CEO sieht KI als statisches Werkzeug. Als etwas, das man kauft, implementiert und dann «hat», um ein bekanntes Problem inkrementell besser zu lösen.
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Das Mindset: «Wir müssen KI nutzen, um unsere heutigen Prozesse effizienter zu machen». Es ist ein Denken in abgeschlossenen Projekten, nicht in kontinuierlicher Evolution.
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Die Handlung: Es werden teure «Proof of Concepts» gestartet, die oft nie über den Pilotstatus hinauskommen. Es werden Tools gekauft, weil der Wettbewerb sie auch hat, und einzelne Teams werden losgeschickt, um «etwas mit KI zu machen».
- Das Problem: Die Organisation lernt nicht. Sie optimiert nur das, was sie bereits weiss. Währenddessen entstehen unkontrollierte «Schatten-KI-Projekte» in einzelnen Abteilungen. Diese Initiativen sind ein direktes Symptom einer Führung, die keine Richtung vorgibt. Sie erhöhen das Risiko, fragmentieren die Datenlandschaft und verbrennen Budget, statt Wert zu steigern.
Für stabile Prozesse mag das reichen. Für die (digitale) Transformation eines Unternehmens in einem volatilen Markt ist es eine Garantie für den Rückstand.
Learn-it-all Leadership: Das System-Update
Ein CEO mit einem «Learn-it-all-Mindset» sieht KI nicht als Werkzeug, sondern als Beschleuniger für das Lernen der gesamten Organisation. Es ist kein weiteres Projekt, es ist ein neues Betriebssystem.
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Das Mindset: «Wir müssen lernfähig werden. KI ist der Hebel, um bessere Entscheidungen schneller zu treffen und diese Fähigkeit in unserer Kultur zu verankern».
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Die Handlung: Es wird nicht in einzelne Tools investiert, sondern in die strategische Fähigkeit, Daten zu verstehen, Prozesse fundamental anzupassen und wertvolles Wissen im gesamten Unternehmen zu skalieren. Es ist ein bewusster und strukturierter Aufbau von Kompetenz.
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Das Ergebnis: Die Organisation entwickelt ein «Betriebssystem», das sich
kontinuierlich anpasst. Sie lernt, präzisere Daten zu nutzen, Marktverschiebungen früher zu erkennen (bevor sie zu Problemen werden) und Ressourcen intelligenter zuzuteilen. Es geht nicht nur darum, effizienter zu sein. Effektivität ist genau so wichtig
Führung entscheidet über den Erfolg von der KI-Implementierung
Technologie allein transformiert keine Organisation. Learn-it-all Leadership muss im C-Level-Büro beginnen, lange bevor es in den Teams ankommt. Die Kultur folgt der Strategie und die Führungskraft gibt den Takt vor.
Laut einer aktuellen PwC-Studie wissen 70% der CEOs, dass sie KI einführen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch 51% beklagen eine fehlende Vision und einen fehlenden Plan in ihren Unternehmen.
Genau das ist der Engpass. Die Lücke klafft nicht zwischen der verfügbaren Technologie und dem Ziel, sondern zwischen dem Wissen um die Notwendigkeit und der Fähigkeit der Führung, einen klaren Plan umzusetzen.